Montag, 7. Dezember 2015

Durch den Monsun....in die Weihnachtszeit !

Hallo ihr Lieben, ich melde mich zurück !

Ihr habt vielleicht schon gelesen, dass es hier in Südindien momentan etwas feucht und nass zur Sache geht. Die Regenzeit hat den ganzen Bundesstaat voll im Griff und selbst im Meller Kreisblatt ist schon von den heftigen Monsunregen zu lesen. Das soll also schon was heißen !

Ein Mitfreiwilliger
 in der Nähe Chennais
Die Menschen hier vor Ort sprechen von der stärksten Regenzeit seit dem Tsunami 2004 und auch in den Medien gibt es Dauersendungen, die über den aktuellen Stand des Hochwassers auf dem Laufenden halten. In Chennai, der Hauptstadt von Tamil Nadu wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, der Flughafen gesperrt und ebenso die Botschaft. Über 200000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.

Chennai
Aber nun zu unserer Situation. Es tropft und tropft und tropft... Von der Decke und den Wänden, im Badezimmer und auch in unserem Schlafzimmer. Die Pfütze wird immer größer, nur leider bringt es nichts, das Problem jetzt zu bekämpfen, da vor nächster Woche keine Aussichten auf Sonnenschein bestehen. Das drückt ein wenig aufs Gemüt, wenn es von morgens bis abends regnet, buchstäblich ALLES (von Wänden bis Klamotten) schimmelt und man keine trockenen Sachen zum Anziehen mehr findet, doch gleichzeitig hat ja die Adventszeit begonnen, es gibt also allerhand zutun.

Obwohl seit 2 Wochen schon die Schulen ausfallen und auch die Kindergärten geschlossen sind, da sie mit dem Bus in den Dörfern nicht mehr erreichbar sind, haben wir von morgens bis abends Programm. Als erstes unsere Tanzgruppe, mit der wir einen "deutschen Tanz" lernen, danach die Singing Class, die sich an "Rudolph the red-nosed Reindeer" übt und zum Schluss noch die "Angel-Group" (meine Flötenklasse), die schon Jingle Bells fehlerfrei auf die Reihe bekommt.

Unsere "German Dance Group"
Es ist eigentlich sehr schön auf diese Weise jeden Tag mit den Mädchen zusammen zu sein, denn so lernen wir nicht nur nach und nach die Namen der vielen Mädchen, sondern es entstehen richtige Freundschaften. Man sieht sich regelmäßig jeden Tag, obwohl eigentlich kein Plan existiert und nebenbei habe ich das Glück noch eine Menge Tamil von ihnen zu lernen.









Der Tannenbaum steht auch schon ! Natürlich schön kitschig, leuchtend in allen Farben und übersät mit Dekoration. Und trotzdem wunderschön! Die Gärtner haben daneben liebevoll eine Krippe mit Stroh dekoriert und abends beim Essen leuchten die vielen kleinen LEDs um die Wette.

In Reih und Glied und blitzeblank !
Dieses Jahr, haben Doreen und ich uns überlegt, helfen wir dem Nikolaus ein bisschen beim Verteilen der vielen Süßigkeiten für die ca. 160 Mädchen, die auf dem Compound leben. Wir haben uns also todesmutig nachts heraus geschlichen und fanden wunderschön sauber geputzte Schuhe von allen Mädchen. Da haben die Augen geleuchtete am nächsten Morgen, als ein kleiner Karamell-Bonbon für jeden und ein Gruß vom Nikolaus in jedem Schuh zu finden war !!


Unsere Schuhe
Noch überraschter waren allerdings wir selbst, als wir todmüde morgens aufstanden und in unseren saudreckigen Schuhen (von der nächtlichen Aktion) ebenfalls kleine Geschenke fanden !

An solchen Tagen wird einem als Freiwilliger bewusst wozu man hier ist und auch was es bedeutet so ein halbes Jahr in der der Fremde erleben zu dürfen. Man lernt so unheimlich viel von den Menschen und bekommt so viel zurück, dass man sich fragt, ob man überhaupt wirklich eine "helfende" Hand ist.

Es stehen in den nächsten Wochen noch einige Weihnachtsfeiern der verschieden Kindergärten auf dem Programm und dafür müssen noch reichlich Tänze und Lieder geübt werden. Keine Zeit also, sich über Schimmel und Regen so richtig aufzuregen. Wahrscheinlich auch ganz gut so.

In der Hoffnung auf ein paar wärmende, trocknende Sonnenstrahlen, denn wir frieren hier bei 25 Grad,

Eure Juli-Akka












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