Das indische Leben ist nicht zu verallgemeinern. Ich durfte bis jetzt drei verschiedene Formen kennen lernen und es haben sich enorme Unterschiede bestätigt: das Großstadtleben ( Chennai, Hauptstadt von Tamil Nadu), das Kleinstadtleben ( Mayiladuthurai) und das Dorfleben ( Kiliyanur), von dem ich euch heute etwas berichten möchte.
Wie ich ja schon geschrieben hatte, habe ich den Kindergarten gewechselt und fahre nun also jeden Morgen etwa 30 min mit dem Bus in ein kleines Dorf nahe Mayiladuthurai namens Kiliyanur. Dort arbeite ich mit ca. 4 Erzieherinnen, einer Köchin und ihrem Mann dem Gärtner und einigen Mädchen aus dem Dorf zusammen. An den Kindergarten angeschlossen ist eine Nähschule, in der ca.5 Mädchen momentan von einer Erzieherin unterrichtet werden im Sari-Blusen-Schneidern und Sticken.
Für diese Mädchen bedeutet das eine sehr große Chance das Schneidern zu erlernen, da sie alle die Schulausbildung nach 10 Jahren abbrechen mussten, denn in ihrem Dorf Kiliyanur gibt es nur eine Schule bis zur 10. Stufe. Der Besuch einer weiterführenden Schule in der Stadt, oder gar des Colleges kommen aus finanziellen Gründen überhaupt nicht in frage. Mit 17 Jahren stehen diese Mädchen also da und können im Grunde weder einen Beruf erlernen, noch studieren. Es bleibt nur Knochenarbeit für so gut wie gar keinen Lohn auf dem Bau, oder auf den Reisfeldern, auf denen zumeist schon ihre Eltern jeden Tag lange knechten.
Die Nähschule sichert ihnen also eine Ausbildung auch nach der 10. Klasse und ein Stück Sicherheit für ihre Zukunft.
Es war sehr spannend diese Mädchen kennen zu lernen, auch wenn sie durch mangelnde Bildung kaum Englisch sprechen. Man versteht sich manchmal einfach ohne Worte.
Jetzt aber zum Kindergarten: Jeden Morgen trudeln nach und nach alle 20-30 Kinder ein, die meisten von ihnen kommen zu Fuß oder mit der Rikscha und leben in Kiliyanur. Alle bekommen die gleiche Uniform angezogen und los geht es mit singen, beten, tanzen, toben und einfach Spaß haben.
Um 11 gibt es für alle Milch mit zerstampften Reiskörnern (ähnlich wie Grießbrei), es sei denn der Milchmann kommt nicht, dann gibt es Kekse.
Den ganzen Vormittag wird fleißig gelernt und gebastelt, wobei viel auch auf Englisch versucht wird.
Nach dem Mittagessen um 12.30 Uhr auf der kleinen Terrasse ( Reis mit Soße und manchmal Fisch oder Ei) legen sich alle auf Bastmatten an der frischen Luft zur Mittagspause hin. Bevor dann um 15.30 Uhr Eltern oder ältere Geschwister zum abholen kommen, werden alle Kinder gewaschen, gepudert und ordentlich gekämmt.
Wir gönnen uns dann noch einen Tee mit den Erzieherinnen, bevor wir den Bus zurück ins laute und wuselige Mayiladuthurai nehmen.
Vorbei an wunderschönen Reisfeldern, die in der Sonne glänzen und weiten Grasflächen, kommt man nicht auf den Gedanken, dass es hier ein ernstes Problem gibt.
In Kiliyanur leben sehr viele Muslime, die anscheinend ziemlich viel Geld haben (ich frage mich, wieso sie dann in Kiliyanur leben und nicht in der Stadt) und letztere bauen immer größere Häuser auf den ehemaligen Reisfeldern, die sie durch Korruption in ihren Besitz bringen konnten. Die Bauern verlieren also nicht nur ihre Felder, sondern ihre Existenz.
Diese Situation regt sehr zum Nachdenken an und ich bin froh, dass wir als Freiwillige Einblick in diese Umstände bekommen konnten.
Ich hoffe ich konnte auch euch einen ersten Eindruck mit auf den Weg geben.
Ich und Umar (Inder versuchen auf Fotos nie zu lächeln ) |
Die Nähschule |
Die Nähschule sichert ihnen also eine Ausbildung auch nach der 10. Klasse und ein Stück Sicherheit für ihre Zukunft.
Es war sehr spannend diese Mädchen kennen zu lernen, auch wenn sie durch mangelnde Bildung kaum Englisch sprechen. Man versteht sich manchmal einfach ohne Worte.
mit einfachsten Mitteln |
Um 11 gibt es für alle Milch mit zerstampften Reiskörnern (ähnlich wie Grießbrei), es sei denn der Milchmann kommt nicht, dann gibt es Kekse.
Den ganzen Vormittag wird fleißig gelernt und gebastelt, wobei viel auch auf Englisch versucht wird.
Nach dem Mittagessen um 12.30 Uhr auf der kleinen Terrasse ( Reis mit Soße und manchmal Fisch oder Ei) legen sich alle auf Bastmatten an der frischen Luft zur Mittagspause hin. Bevor dann um 15.30 Uhr Eltern oder ältere Geschwister zum abholen kommen, werden alle Kinder gewaschen, gepudert und ordentlich gekämmt.
Wir gönnen uns dann noch einen Tee mit den Erzieherinnen, bevor wir den Bus zurück ins laute und wuselige Mayiladuthurai nehmen.
In Kiliyanur leben sehr viele Muslime, die anscheinend ziemlich viel Geld haben (ich frage mich, wieso sie dann in Kiliyanur leben und nicht in der Stadt) und letztere bauen immer größere Häuser auf den ehemaligen Reisfeldern, die sie durch Korruption in ihren Besitz bringen konnten. Die Bauern verlieren also nicht nur ihre Felder, sondern ihre Existenz.
Diese Situation regt sehr zum Nachdenken an und ich bin froh, dass wir als Freiwillige Einblick in diese Umstände bekommen konnten.
Ich hoffe ich konnte auch euch einen ersten Eindruck mit auf den Weg geben.
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