Mittwoch, 7. Oktober 2015

Bienvenue à Pondicherry !!

Bienvenue?! Ja richtig das ist Französisch !

Letztes Wochenende hatten wir die einmalige und wunderbar eindrucksvolle Gelegenheit in die 3 Stunden von Mayiladuthurai entfernt gelegene,ehemals französische Kolonialstadt Pondicherry (Puducherry) zu reisen und dort die anderen Freiwilligen zu treffen.

Küste
Die Stadt ist heute noch sehr französisch geprägt und das nicht nur vom Baustil. Die Rikschafahrer rufen: "Bonjour Madame!" und es gibt haufenweise kleine, niedliche Cafés. Auf der Karte stehen dann Croissant, Brusquette, Crêpe und viele andere leckere Dinge.
Lieblingscafé
Ihr könnt euch also vorstellen wie wir frisch gebackenen Inder ankamen und uns fühlten wie der Kaiser höchstpersönlich bei den Aussichten auf ein Wochenende mit so vielen Leckereien, die wir schon so schrecklich vermisst haben nach einem Monat hier in Indien.
Komisch war es auch, plötzlich andere Europäer auf der Straße zu treffen und nicht mehr angestarrt zu werden, wie ein Außerirdischer beim Überqueren der Straßen.

Gandhi-Statue 
Wie es der Zufall so wollte, hatten wir natürlich direkt den Geburtstag von Mahatma Gandhi (02.10.) erwischt, das heißt es wurde nirgends geschlachtet, es gab keinen Alkohol in sämtlichen Restaurants und die Statue des Nationalhelden direkt am Strand wurde über und über mit Blumen geschmückt.

Wir sahen uns das Spektakel an, haben ansonsten aber nicht viel Aufregendes diesbezüglich mitbekommen.

 Wir genossen also in vollen Zügen das (verhältnismäßig ) teuer Essen, lebten wie normale europäische Touristen und fühlten uns rundum wohl, allerdings nicht wirklich als wären wir noch mitten in Indien.

Natürlich ist der Verkehr immer noch chaotisch und Rikschas fahren überall, allerdings sieht man eher weniger Menschen in den traditionellen indischen Klamotten (Frauen tragen enge Jeans und Top!!), es gibt einen großen Park, wie in großen deutschen Städten und überhaupt ist alles ganz anders als das, was wir bis jetzt von Indien erleben durften.

Bewegt man sich allerdings ein oder zwei Gassen abseits der großen Nehru-Street (Haupteinkaufsstraße) durch das Gedrängt steht man schneller als man gucken kann plötzlich mitten auf einem indischen Basar. Und zwar genauso ein Basar, wie man das aus Filmen kennt: Gewürz-und Gemüsestände, Blumenhändler, Obstverkäufer und und und...man findet einfach alles ! Wir haben dann leider irgendwann auch die Fleischabteilung gefunden und obwohl wir auf dem Absatz kehrt machten, stieg uns ein bestialischer Gestank in die Nase und das Blut klebte überall.

Das witzigste aber ist, das man keinen einzigen Touristen trifft. Alles ist authentisch. Männer schleppen riesige Säcke voll mit Currypulver auf ihren Köpfen, Frauen verhandeln angeregt über Gemüsepreise, all das ist verschont geblieben von den Touristenströmen nur zwei Straßen weiter, denn wenn man nicht einen Insider-Tipp bekommt oder selbst zufällig in die richtige Gasse stolpert, bleibt einem diese wunderbare kleine Welt voller Gerüche und Farben verborgen.











So ein Markt bietet natürlich auch allerhand Leckereien für all die herrenlosen Tiere in Pondicherry. So sieht man an den kleinen Ausgängen des Basars Kühe in Bergen von Müll und faulem Obst und Gemüse wühlen und Hunde ohne Ende die an stinkenden Knochen nagen.
Ein bisschen Zeit für Shopping muss natürlich auch sein und so erstanden wir erste kleine Andenken, Geschenke und Mitbringsel in den wunderschönen Vintage-Läden hier. Ich habe mir außerdem eine wunderschöne handgemachte und riesengroße Elefantendecke gegönnt, die mich wohl mein Leben lang an die spannende und bunte Zeit in Indien erinnern wird.
Man merkt übrigens, dass wir schon mehr als nur ahnungslose Touristen sind und das nicht nur, weil wir indische Kleidung tragen, sondern weil wir keinen Preis mehr einfach hinnehmen um nachher nur noch die Hälfte zu bezahlen und außerdem zu fünft plus fünf Reiserucksäcke in einer Rikscha fahren (normalerweise passen drei kleine Leute ohne Gepäck rein !). Eben ganz Indian-Like !


Am Sonntag war es dann wirklich auch ein Erlebnis wieder zurück "nach Hause" zu kommen. Wir stiegen aus dem Bus aus, wussten sofort den Weg zurück zum Compound, fühlten uns nicht mehr wie Fremde, sondern einfach wie Einheimische. Es ist eine Sicherheit entstanden, die einem das Gefühl gibt: Hier möchte ich gerne noch ein halbes Jahr leben. Die hatten wir am Anfang leider gar nicht, weil einfach nichts auch nur im Geringsten an Zuhause in Deutschland erinnerte.

Jetzt möchte ich noch ein paar Bilder mit euch teilen, die einfach zu schade sind um nicht von euch gesehen zu werden :

Kokosnuss direkt mit dem Strohalm von der Straße. In Deutschland kennen wir sie nur ohne die Grüne äußere Schale.



"petit canale"


"Lakshmi"-nach der hinduistischen Gottheit

Endlich mal wieder Wasser bei den Temperaturen - ups da kam die Welle! Schön ungestellt ! 

Doreen (Mitfreiwillige), Elisabeth (Mitfreillige aus Tranquebar) und ich 

Meerluft tanken

Wunderschöne kleine Orte 

Erbsen, Bohnen, Linsen -was das Herz begehrt

Akrobatik unter fragwürdigen Umständen - trotzdem ein schönes Bild

Meine ersten Henna- Versuche

Magische Seifenblase

Französischer geht es wohl nicht - und das mitten in Indien









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen