Neues aus Indien!
Letzte Woche waren mal wieder 5 Tage Ferien aufgrund irgendwelcher hinduistischer Feiertage, sodass wir uns kurzfristig entschlossen, unsere Mitfreiwilligen in Thanjavur besuchen zu fahren.
Die 200 000-Einwohner- Stadt liegt im Südwesten Mayiladuthurais und ist für ihren riesigen Tempel aus der Zeit des Chola-Reiches bekannt.
Mit dem Zug starteten wir also ungefähr genauso pünktlich wie die Deutsche Bahn Richtung Thanjavur und brauchten ca. 1,5 Stunden. Mit eingeplant waren kürzere und längere Pausen aufgrund von entgegenkommenden Zügen und Gleismangel, sowie teilweise einfach aus unerfindlichen Gründen. So eine Zugfahrt mit nicht vorhandenen Fenstern und offenen Türen hat schon etwas abenteuerliches. Doch die Raumnutzung innerhalb der Wagons ist an Effizienz nicht zu übertreffen. Da könnte man sich in Deutschland wirklich noch etwas abgucken.
Angekommen in Thanjavur begleiteten wir unsere beiden Freundinnen in ihre Projekte: das Kinderheim Nazareth und das TELC Home for Woman für Frauen mit Behinderung.
Obwohl wir ja in Mayiladuthurai selbst jeden Tag in verschiedenen Kindergärten arbeiten, war das Kinderheim in Thanjavur nochmal eine komplett neue Erfahrung. Ca. 13 Kinder zwischen 2 und 6 Jahren leben hier und werden den Tag über betreut. Vormittags kommen noch einige "Day Care Children" dazu, die jedoch eine Familie haben und auch in dieser leben. Die Hintergründe der Heimkinder sind oft tragisch, zum Beispiel fehlt häufig ein Elternteil oder die Familie ist aufgrund verschiedener gesellschaftlicher Fehler zerbrochen. Väter sind dem Alkohol verfallen, oder haben einfach zwei verschiedene Frauen geheiratet und Mütter erliegen den Folgen von Krankheit aufgrund des Mangels an Medikamenten.
Die Kinder sind sehr sehr offen gegenüber Fremden ( zum Beispiel Doreen und mir) und sehr anhänglich. Dieses Verhalten deutet auch auf das Fehlen einer Familie hin.
Das Bethesda Home for Woman beherbergt 56 Frauen, die alle mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung leben. Viele von euch wissen sicherlich, dass ich auch in Deutschland in einer Freizeiteinrichtung für Menschen mit Behinderung arbeite, sodass dieses Projekt natürlich besonders spannend für mich war. Ich konnte viele Eindrücke gewinnen und habe ein paar Frauen schon nach so kurzer Zeit in mein Herz schließen können. Wir haben mit Freude gebastelt und gemalt und nebenbei sehr viele neue Wörter und Sätze auf Tamil lernen können, denn viele der Frauen können sich nicht auf Englisch verständigen.Vor Ort gibt es auch sogar eine Physiotherapeutin, die mit den Frauen verschiedene Übungen macht, um vor allem Rückenproblemen vorzubeugen und gelähmte Körperteile zu trainieren. Sie ist zwar nicht immer regelmäßig vor Ort, doch trotzdem ist ihre Arbeit eine große Bereicherung. Die Zustände in diesem Heim unterscheiden sich jedoch sehr von den Standards in Deutschland. An anderer Stelle möchte ich noch ausführlicher darüber berichten.
Ein bisschen Sightseeing musste natürlich auch sein, wenn man schon mal in einer Stadt ist, die sogar im Reiseführer steht.
Der Brihadishwara- Tempel ist ein sehr eindrucksvoller hinduistischer Tempel aus der Zeit des Chola-Reiches, des bedeutendsten mittelalterlichen Königreiches Südindiens.
Er ist Weltkulturerbe und wurde zwischen 1003 und 1010 erbaut.
Eventuell folgt noch ein Post mit Bildern, denn die Internetverbindung schwächelt momentan etwas. Ansonsten geht es uns jedoch nach wie vor gut hier, wobei wir feststellen mussten, dass wir morgens bei 27 Grad schon die Decke bis zum Kinn ziehen und anfangen zu frieren. Da graut es mir etwas vor unsere Rückkehr nach Deutschland im März.
Aber bis dahin dürfen wir ja noch ein paar Monate die Sonne hier genießen.
Bis bald !
Letzte Woche waren mal wieder 5 Tage Ferien aufgrund irgendwelcher hinduistischer Feiertage, sodass wir uns kurzfristig entschlossen, unsere Mitfreiwilligen in Thanjavur besuchen zu fahren.
Die 200 000-Einwohner- Stadt liegt im Südwesten Mayiladuthurais und ist für ihren riesigen Tempel aus der Zeit des Chola-Reiches bekannt.
In jeder "Kabine" sind bis zu 6 Schlafmöglichkeiten, oder entsprechend viele Sitzplätze |
Angekommen in Thanjavur begleiteten wir unsere beiden Freundinnen in ihre Projekte: das Kinderheim Nazareth und das TELC Home for Woman für Frauen mit Behinderung.
Die Kinder sind sehr sehr offen gegenüber Fremden ( zum Beispiel Doreen und mir) und sehr anhänglich. Dieses Verhalten deutet auch auf das Fehlen einer Familie hin.
Ein bisschen Sightseeing musste natürlich auch sein, wenn man schon mal in einer Stadt ist, die sogar im Reiseführer steht.
Der Brihadishwara- Tempel ist ein sehr eindrucksvoller hinduistischer Tempel aus der Zeit des Chola-Reiches, des bedeutendsten mittelalterlichen Königreiches Südindiens.
Er ist Weltkulturerbe und wurde zwischen 1003 und 1010 erbaut.
Der Hauptturm ist 61 m hoch |
Aber bis dahin dürfen wir ja noch ein paar Monate die Sonne hier genießen.
Bis bald !