Sonntag, 25. Oktober 2015

Vanakam Thanjavur!

Neues aus Indien!

Letzte Woche waren mal wieder 5 Tage Ferien aufgrund irgendwelcher hinduistischer Feiertage, sodass wir uns kurzfristig entschlossen, unsere Mitfreiwilligen in Thanjavur besuchen zu fahren.

Die 200 000-Einwohner- Stadt liegt im Südwesten Mayiladuthurais und ist für ihren riesigen Tempel aus der Zeit des Chola-Reiches bekannt.
In jeder "Kabine" sind bis zu 6 Schlafmöglichkeiten,
oder entsprechend viele Sitzplätze
Mit dem Zug starteten wir also ungefähr genauso pünktlich wie die Deutsche Bahn Richtung Thanjavur und brauchten ca. 1,5 Stunden. Mit eingeplant waren kürzere und längere Pausen aufgrund von entgegenkommenden Zügen und Gleismangel, sowie teilweise einfach aus unerfindlichen Gründen. So eine Zugfahrt mit nicht vorhandenen Fenstern und offenen Türen hat schon etwas abenteuerliches. Doch die Raumnutzung innerhalb der Wagons ist an Effizienz nicht zu übertreffen. Da könnte man sich in Deutschland wirklich noch etwas abgucken.




Angekommen in Thanjavur begleiteten wir unsere beiden Freundinnen in ihre Projekte: das Kinderheim Nazareth  und das TELC Home for Woman für Frauen mit Behinderung.


Obwohl wir ja in Mayiladuthurai selbst jeden Tag in verschiedenen Kindergärten arbeiten, war das Kinderheim in Thanjavur nochmal eine komplett neue Erfahrung. Ca. 13 Kinder zwischen 2 und 6 Jahren leben hier und werden den Tag über betreut. Vormittags kommen noch einige "Day Care Children" dazu, die jedoch eine Familie haben und auch in dieser leben. Die Hintergründe der Heimkinder sind oft tragisch, zum Beispiel fehlt häufig ein Elternteil oder die Familie ist aufgrund verschiedener gesellschaftlicher Fehler zerbrochen. Väter sind dem Alkohol verfallen, oder haben einfach zwei verschiedene Frauen geheiratet und Mütter erliegen den Folgen von Krankheit aufgrund des Mangels an Medikamenten.
Die Kinder sind sehr sehr offen gegenüber Fremden ( zum Beispiel Doreen und mir) und sehr anhänglich. Dieses Verhalten deutet auch auf das Fehlen einer Familie hin.

Das Bethesda Home for Woman beherbergt 56 Frauen, die alle mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung leben. Viele von euch wissen sicherlich, dass ich auch in Deutschland in einer Freizeiteinrichtung für Menschen mit Behinderung arbeite, sodass dieses Projekt natürlich besonders spannend für mich war. Ich konnte viele Eindrücke gewinnen und habe ein paar Frauen schon nach so kurzer Zeit in mein Herz schließen können. Wir haben mit Freude gebastelt und gemalt und nebenbei sehr viele neue Wörter und Sätze auf Tamil lernen können, denn viele der Frauen können sich nicht auf Englisch verständigen.Vor Ort gibt es auch sogar eine Physiotherapeutin, die mit den Frauen verschiedene Übungen macht, um vor allem Rückenproblemen vorzubeugen und gelähmte Körperteile zu trainieren. Sie ist zwar nicht immer regelmäßig vor Ort, doch trotzdem ist ihre Arbeit eine große Bereicherung. Die Zustände in diesem Heim unterscheiden sich jedoch sehr von den Standards in Deutschland. An anderer Stelle möchte ich noch ausführlicher darüber berichten.

Ein bisschen Sightseeing musste natürlich auch sein, wenn man schon mal in einer Stadt ist, die sogar im Reiseführer steht.
Der Brihadishwara- Tempel ist ein sehr eindrucksvoller hinduistischer Tempel aus der Zeit des Chola-Reiches, des bedeutendsten mittelalterlichen Königreiches Südindiens.
Er ist Weltkulturerbe und wurde zwischen 1003 und 1010 erbaut.

Der Hauptturm ist 61 m hoch
Eventuell folgt noch ein Post mit Bildern, denn die Internetverbindung schwächelt momentan etwas. Ansonsten geht es uns jedoch nach wie vor gut hier, wobei wir feststellen mussten, dass wir morgens bei 27 Grad schon die Decke bis zum Kinn ziehen und anfangen zu frieren. Da graut es mir etwas vor unsere Rückkehr nach Deutschland im März.
Aber bis dahin dürfen wir ja noch ein paar Monate die Sonne hier genießen.

Bis bald !



Donnerstag, 15. Oktober 2015

Indien - Knigge

Heute möchte ich von den maßgeblichen Unterschieden erzählen, die meinen deutschen Alltag nach dem Ankommen in Indien so richtig auf den Kopf gestellt haben:

Kleidung:

Wie ihr vielleicht schon auf dem ein oder anderen Foto sehen konntet, tragen wir jeden Tag traditionelle indische Kleidung. Zum einen, weil Jeans und T-Shirt auf Dauer wirklich unangenehm warm wären, und zum anderen, weil wir ja eben in das indische Leben "eintauchen" wollen, anstatt Touristen/ Gäste zu bleiben.
mein Lieblings-Chudidhar

Weibliche Kinder / Jugendliche und junge Erwachsene tragen meistens im Alltag den so genannten Chudidhar. Er setzt sich zusammen aus einer weiten, langen Hose, einem langen Oberteil mit mittellangen oder kurzen Ärmeln (Schultern bedeckt) und einem dünnen Schal.
Auf den ersten Blick sieht das sehr bunt zusammengewürfelt aus, doch wir wurden eines Besseren belehrt, denn was die Farbe angeht muss Schal zur Hose passen u.s.w.
Chudidhars kann man fertig kaufen, wobei anstatt der Hose dann meist eine bunte Leggins dazu getragen wird, oder man kann einen passenden Stoff kaufen uns sich Oberteil und Hose bei einem Schneider schneidern lassen (viel schöner und origineller).
Der Chudidhar kaschiert im Großen und Ganzen alles was nicht betont werden soll: Die Brust, den Po, die Beine.
Der Schal dient dabei einfach all Allzweckwaffe: Schweißtuch, Mundschutz (gegen Gestank und Dreck auf der Straße), Handtuch, oder um Kindertränen zu trocknen. Bei der Arbeit kann er allerdings ziemlich lästig und warm werden...
Ich in Sari
Die (älteren) Frauen, Erzieherinnen, Lehrerinnen und Respektpersonen tragen einen Sari (auch Saree). Ein Sari ist ein 6 Meter langes Tuch, das in komplizierter Technik um den Körper geschlungen wird und auch noch gut aussieht und gleichzeitig ebenfalls viel verdecken soll. Alles wird nur mit Sicherheitsnadeln befestigt und jede Falte muss exakt sitzen. Wir haben es zwar schon alleine versucht uns den Sari zu binden (sonntags in der Kirche müssen wir Sari tragen), waren auch einigermaßen stolz, dass alles gehalten hat, wurden dann aber nur belächelt und noch einmal neu angezogen.
Zum arbeiten und einkaufen und generell im Alltag ist ein Sari aus unserer Sicht jedoch das unpraktischste was eben geht und noch sehr warm dazu, also bewundern wir nur die Frauen die tagein tagaus Sari tragen.

Die Männer in Indien sind da schon eher westlich gekleidet. Eine Jeans sieht man eher selten aber viele tragen Stoffhosen und Hemd. Manche Männer tragen allerdings auch einen Dhoti. Das ist ein weißes Stofftuch (gibts auch bunt kariert), dass um die Hüften entweder kurz oder lang getragen wird. Sieht dann in etwa aus wie ein Rock, hält aber meistens nicht so gut und bringt Männer schnell mal dazu nur noch halb bekleidet dazustehen. Stört trotzdem niemanden, wobei es bei Frauen gleich ein Skandal wäre. Arbeiter laufen auch häufig nur in Dhoti und oberkörperfrei herum.

Babys und Kinder hingegen tragen kaum traditionelle Sachen, sondern bunte Kleider, westliche, bedruckte T-Shirts und Jeans oder einfach gar nichts (im Dorf).



Die rechte Hand:

Wie man vielleicht schon mal gehört hat, wird in Indien sehr deutlich zwischen der rechten und der linken Hand unterschieden. Die rechte ist die reine und die linke die unreine Hand. Das ist auch fast wörtlich zu nehmen ..
Die linke Hand wird zum Waschen benutzt (zum Beispiel nach dem Toilettengang, da es kein Papier gibt) und die rechte Hand zum Geld geben, grüßen und vor allem zum Essen. Mit der linken Hand zu essen ist wirklich ein No-Go !
Ihr könnt ja mal versuchen Gräten aus dem Fisch zu pulen mit einer Hand oder eine Mandarine zu pellen, dann fühlt ihr euch genauso wie wir hier in den ersten Tagen.. Aber Übung macht den Meister.

Ja und Nein: 

Ein wirklich klares Nein gibt es in Indien nicht wirklich. Es gibt zwar ein Wort dafür ("illai"), doch das wird nie allein stehend ausgesprochen, sondern nur für Verneinungen gebraucht. Bist wir rausgefunden hatten, wie wir trotzdem ein "Nein" ausdrücken können ohne unhöflich zu sein, vergingen dann auch ein paar Wochen. Das Strecken der Handfläche nach Vorne in Richtung des Gegenüber zeigt dieses " Nein". Ein bisschen wie das Stopp-Zeichen mit der Hand in Deutschland.

Zustimmung wird in Indien mit einem "wackeln" des Kopfes ausgedrückt, das heißt so ähnlich wie unser "nein" in Deutschland, doch auch wieder ganz anders irgendwie. Naja, am Anfang hat einen das echt auf die Palme gebracht, weil man total durcheinander gekommen ist aber jetzt "wackeln" wir schon fleißig mit.

Schmuck: 

Eine besonders kitschige Variante aus Papier
Schmuck gibt es in Indien reichlich und farbenfroh kitschig in alle Richtungen. Über Gold und Silber bis zu selbstgemachten Ohrringen aus Papier.
Verschiedene Schmuckstücke haben allerdings auch sehr unterschiedliche und ausschlaggebende Bedeutungen. Also sollte man sich im Vorhinein besser informieren bevor man in diverse Fettnäpfchen tritt. So haben wir zum Beispiel, ganz nach westlichem Stil, nur ein Fußkettchen getragen und durften nachher herausfinden, dass immer zwei getragen werden, weil ein einzelnes auf Prostitution hinweist. Sehr peinlich !
Genauso gibt es eine Kette mit einem bestimmten symbolischen Anhänger, die alle Frauen nach der Hochzeit tragen müssen. Dieses Symbol variiert nach Bundesstaat und Religion natürlich.
Ansonsten ist es aber so, dass man in Indien generell viel mehr Schmuck trägt und auch angesprochen wird, wenn man keine Armreifen oder Ohrringe trägt. Das endet dann häufig damit, dass man etwas geschenkt bekommt.

So das soll es auch erst gewesen sein, zum Essen schreibe ich dann noch mal extra.
Vielleicht versteht ihr jetzt ein bisschen besser, warum es am Anfang echt nicht leicht für uns war sich einzuleben und dass Indien für uns nicht mehr nur ein anderes Land, sondern eine ganz neue Welt ist.

Schreibt mir gerne, wenn ihr Fragen habt. Ich kann natürlich auch nicht für alles garantieren und Ausnahmen gibt es immer, aber ich mache mich dann schlau und berichte euch aus erster Hand.




Samstag, 10. Oktober 2015

Indisches Dorfleben

Das indische Leben ist nicht zu verallgemeinern. Ich durfte bis jetzt drei verschiedene Formen kennen lernen und es haben sich enorme Unterschiede bestätigt: das Großstadtleben ( Chennai, Hauptstadt von Tamil Nadu), das Kleinstadtleben ( Mayiladuthurai) und das Dorfleben ( Kiliyanur), von dem ich euch heute etwas berichten möchte.

Ich und Umar (Inder versuchen
auf Fotos nie zu lächeln ) 
Wie ich ja schon geschrieben hatte, habe ich den Kindergarten gewechselt und fahre nun also jeden Morgen etwa 30 min mit dem Bus in ein kleines Dorf nahe Mayiladuthurai namens Kiliyanur. Dort arbeite ich mit ca. 4 Erzieherinnen, einer Köchin und ihrem Mann dem Gärtner und einigen Mädchen aus dem Dorf zusammen. An den Kindergarten angeschlossen ist eine Nähschule, in der ca.5 Mädchen momentan von einer Erzieherin unterrichtet werden im Sari-Blusen-Schneidern und Sticken.
Die Nähschule
Für diese Mädchen bedeutet das eine sehr große Chance das Schneidern zu erlernen, da sie alle die Schulausbildung nach 10 Jahren abbrechen mussten, denn in ihrem Dorf Kiliyanur gibt es nur eine Schule bis zur 10. Stufe. Der Besuch einer weiterführenden Schule in der Stadt, oder gar des Colleges kommen aus finanziellen Gründen überhaupt nicht in frage. Mit 17 Jahren stehen diese Mädchen  also da und können im Grunde weder einen Beruf erlernen, noch studieren. Es bleibt nur Knochenarbeit für so gut wie gar keinen Lohn auf dem Bau, oder auf den Reisfeldern, auf denen zumeist schon ihre Eltern jeden Tag lange knechten.
Die Nähschule sichert ihnen also eine Ausbildung auch nach der 10. Klasse und ein Stück Sicherheit für ihre Zukunft.
Es war sehr spannend diese Mädchen kennen zu lernen, auch wenn sie durch mangelnde Bildung kaum Englisch sprechen. Man versteht sich manchmal einfach ohne Worte.

mit einfachsten Mitteln
Jetzt aber zum Kindergarten: Jeden Morgen trudeln nach und nach alle 20-30 Kinder ein, die meisten von ihnen kommen zu Fuß oder mit der Rikscha und leben in Kiliyanur. Alle bekommen die gleiche Uniform angezogen und los geht es mit singen, beten, tanzen, toben und einfach Spaß haben.
Um 11 gibt es für alle Milch mit zerstampften Reiskörnern (ähnlich wie Grießbrei), es sei denn der Milchmann kommt nicht, dann gibt es Kekse.
Den ganzen Vormittag wird fleißig gelernt und gebastelt, wobei viel auch auf Englisch versucht wird.
Nach dem Mittagessen um 12.30 Uhr auf der kleinen Terrasse ( Reis mit Soße und manchmal Fisch oder Ei) legen sich alle auf Bastmatten an der frischen Luft zur Mittagspause hin. Bevor dann um 15.30 Uhr Eltern oder ältere Geschwister zum abholen kommen, werden alle Kinder gewaschen, gepudert und ordentlich gekämmt.

Wir gönnen uns dann noch einen Tee mit den Erzieherinnen, bevor wir den Bus zurück ins laute und wuselige Mayiladuthurai nehmen.

Vorbei an wunderschönen Reisfeldern, die in der Sonne glänzen und weiten Grasflächen, kommt man nicht auf den Gedanken, dass es hier ein ernstes Problem gibt.
In Kiliyanur leben sehr viele Muslime, die anscheinend ziemlich viel Geld haben (ich frage mich, wieso sie dann in Kiliyanur leben und nicht in der Stadt) und letztere bauen immer größere Häuser auf den ehemaligen Reisfeldern, die sie durch Korruption in ihren Besitz bringen konnten. Die Bauern verlieren also nicht nur ihre Felder, sondern ihre Existenz.

Diese Situation regt sehr zum Nachdenken an und ich bin froh, dass wir als Freiwillige Einblick in diese Umstände bekommen konnten.

Ich hoffe ich konnte auch euch einen ersten Eindruck mit auf den Weg geben.





Mittwoch, 7. Oktober 2015

Bienvenue à Pondicherry !!

Bienvenue?! Ja richtig das ist Französisch !

Letztes Wochenende hatten wir die einmalige und wunderbar eindrucksvolle Gelegenheit in die 3 Stunden von Mayiladuthurai entfernt gelegene,ehemals französische Kolonialstadt Pondicherry (Puducherry) zu reisen und dort die anderen Freiwilligen zu treffen.

Küste
Die Stadt ist heute noch sehr französisch geprägt und das nicht nur vom Baustil. Die Rikschafahrer rufen: "Bonjour Madame!" und es gibt haufenweise kleine, niedliche Cafés. Auf der Karte stehen dann Croissant, Brusquette, Crêpe und viele andere leckere Dinge.
Lieblingscafé
Ihr könnt euch also vorstellen wie wir frisch gebackenen Inder ankamen und uns fühlten wie der Kaiser höchstpersönlich bei den Aussichten auf ein Wochenende mit so vielen Leckereien, die wir schon so schrecklich vermisst haben nach einem Monat hier in Indien.
Komisch war es auch, plötzlich andere Europäer auf der Straße zu treffen und nicht mehr angestarrt zu werden, wie ein Außerirdischer beim Überqueren der Straßen.

Gandhi-Statue 
Wie es der Zufall so wollte, hatten wir natürlich direkt den Geburtstag von Mahatma Gandhi (02.10.) erwischt, das heißt es wurde nirgends geschlachtet, es gab keinen Alkohol in sämtlichen Restaurants und die Statue des Nationalhelden direkt am Strand wurde über und über mit Blumen geschmückt.

Wir sahen uns das Spektakel an, haben ansonsten aber nicht viel Aufregendes diesbezüglich mitbekommen.

 Wir genossen also in vollen Zügen das (verhältnismäßig ) teuer Essen, lebten wie normale europäische Touristen und fühlten uns rundum wohl, allerdings nicht wirklich als wären wir noch mitten in Indien.

Natürlich ist der Verkehr immer noch chaotisch und Rikschas fahren überall, allerdings sieht man eher weniger Menschen in den traditionellen indischen Klamotten (Frauen tragen enge Jeans und Top!!), es gibt einen großen Park, wie in großen deutschen Städten und überhaupt ist alles ganz anders als das, was wir bis jetzt von Indien erleben durften.

Bewegt man sich allerdings ein oder zwei Gassen abseits der großen Nehru-Street (Haupteinkaufsstraße) durch das Gedrängt steht man schneller als man gucken kann plötzlich mitten auf einem indischen Basar. Und zwar genauso ein Basar, wie man das aus Filmen kennt: Gewürz-und Gemüsestände, Blumenhändler, Obstverkäufer und und und...man findet einfach alles ! Wir haben dann leider irgendwann auch die Fleischabteilung gefunden und obwohl wir auf dem Absatz kehrt machten, stieg uns ein bestialischer Gestank in die Nase und das Blut klebte überall.

Das witzigste aber ist, das man keinen einzigen Touristen trifft. Alles ist authentisch. Männer schleppen riesige Säcke voll mit Currypulver auf ihren Köpfen, Frauen verhandeln angeregt über Gemüsepreise, all das ist verschont geblieben von den Touristenströmen nur zwei Straßen weiter, denn wenn man nicht einen Insider-Tipp bekommt oder selbst zufällig in die richtige Gasse stolpert, bleibt einem diese wunderbare kleine Welt voller Gerüche und Farben verborgen.











So ein Markt bietet natürlich auch allerhand Leckereien für all die herrenlosen Tiere in Pondicherry. So sieht man an den kleinen Ausgängen des Basars Kühe in Bergen von Müll und faulem Obst und Gemüse wühlen und Hunde ohne Ende die an stinkenden Knochen nagen.
Ein bisschen Zeit für Shopping muss natürlich auch sein und so erstanden wir erste kleine Andenken, Geschenke und Mitbringsel in den wunderschönen Vintage-Läden hier. Ich habe mir außerdem eine wunderschöne handgemachte und riesengroße Elefantendecke gegönnt, die mich wohl mein Leben lang an die spannende und bunte Zeit in Indien erinnern wird.
Man merkt übrigens, dass wir schon mehr als nur ahnungslose Touristen sind und das nicht nur, weil wir indische Kleidung tragen, sondern weil wir keinen Preis mehr einfach hinnehmen um nachher nur noch die Hälfte zu bezahlen und außerdem zu fünft plus fünf Reiserucksäcke in einer Rikscha fahren (normalerweise passen drei kleine Leute ohne Gepäck rein !). Eben ganz Indian-Like !


Am Sonntag war es dann wirklich auch ein Erlebnis wieder zurück "nach Hause" zu kommen. Wir stiegen aus dem Bus aus, wussten sofort den Weg zurück zum Compound, fühlten uns nicht mehr wie Fremde, sondern einfach wie Einheimische. Es ist eine Sicherheit entstanden, die einem das Gefühl gibt: Hier möchte ich gerne noch ein halbes Jahr leben. Die hatten wir am Anfang leider gar nicht, weil einfach nichts auch nur im Geringsten an Zuhause in Deutschland erinnerte.

Jetzt möchte ich noch ein paar Bilder mit euch teilen, die einfach zu schade sind um nicht von euch gesehen zu werden :

Kokosnuss direkt mit dem Strohalm von der Straße. In Deutschland kennen wir sie nur ohne die Grüne äußere Schale.



"petit canale"


"Lakshmi"-nach der hinduistischen Gottheit

Endlich mal wieder Wasser bei den Temperaturen - ups da kam die Welle! Schön ungestellt ! 

Doreen (Mitfreiwillige), Elisabeth (Mitfreillige aus Tranquebar) und ich 

Meerluft tanken

Wunderschöne kleine Orte 

Erbsen, Bohnen, Linsen -was das Herz begehrt

Akrobatik unter fragwürdigen Umständen - trotzdem ein schönes Bild

Meine ersten Henna- Versuche

Magische Seifenblase

Französischer geht es wohl nicht - und das mitten in Indien