Mittwoch, 23. September 2015

Indisches Chaos !

Wo soll ich bloß anfangen ?

Da ich ja nun schon 3 Wochen hier auf dem schönen Subkontinent Indien verbringen durfte und schon eine Menge Eindrücke und Erfahrungen gesammelt habe, ist es jetzt schwer zu entscheiden, wo man am besten anfängt.

Vielleicht erst einmal wie es zu dem Titel meines Blogs kam:

"Zwischen Selfie und Ochsenkarren"

Diese Aussage beschreibt nicht nur bildliche Eindrücke, die wir erleben durften, sondern reflektiert außerdem bereits den entwicklungspolitischen Hintergrund meines Freiwilligendienstes.

Angefangen beim Selfie mit Gleichaltrigen und einem Boom in der IT-Branche, hat Indien sich sehr "modernisiert", mit Blickrichtung auf die westliche Welt. Über mangelnde Hygiene, Trümmerfelder, Müllberge, Hocktoiletten und Lehmhütten, geht es jedoch stets Richtung Entwicklungsland.

Es ist schwer diese Diskrepanz sofort zu verstehen und zu hinterfragen, was Gründe, Ursachen und Folgen sind. Ich glaube selbst ich werde nach einem halben Jahr nicht wirklich dahinterkommen, doch natürlich stellt man Hypothesen auf und fürs erste kann ich sagen, dass ich glaube, Indien fehlt der richtige Entwicklungsprozess.

Es sieht aus als hätte so etwas hier nie stattgefunden. Große, neue Malls wurden gebaut und letztendlich findet man in der untersten Etage direkt am Eingang genau einen Laden. Die restlichen Räume stehen leer und werden von streuenden Hunden bewohnt. Diese Szenarien lassen darauf schließen, dass voller Euphorie gebaut und investiert wurde, um ja Europa hinterherzueifern, doch das Land eigentlich wirtschaftlich nicht über Konsequenzen nachgedacht hat.

Weiter geht es mit dem großen Wort PLASTIK. Viele Produkte bekommen eine attraktive, bunte Hülle aus Plastik, doch es ist keine Abhilfe für den mehr entstanden Müll geschaffen. Die Hügel werden einfach immer größer! Konsequenzenanalyse fehlgeschlagen! Hier hat keine durchdachte ENTWICKLUNG stattgefunden, sondern ein euphorisches Wetteifern mit der "modernen Welt", koste es was es wolle!

Das sind nur einige Beispiele, die ich persönlich bereits Tag für Tag erlebe und mir natürliche meine (subjektiven) Gedanken darüber mache.

Um noch einemal auf den Ochsenkarren zurückzukommen:

Er steht sinnbildlich für das Entwicklungsland Indien und die teilweise mittelalterlichen Zustände, die sich auf verschiedene Themenbereiche beziehen (später mehr dazu ). Das Bild des Ochsenkarren ging mir da nicht aus dem Kopf, da wir neulich tatsächlich einen gesehen haben, bei dem die vier Ochsenhörner mit lauter kleinen, bunten LED's geschmückt waren. Das sieht natürlich lustig aus und dient auch etwas der Beleuchtung im Verkehr, aber anders herum gesehen beinhaltet allein dieses Bild die Diskrepanz zwischen modernem und hinterwäldlerischem Indien.

Ich weiß dieser erste Post ist doch sehr kritisch und unpersönlich was meine Arbeit hier betrifft, aber mir war es wichtig den Titel zu erläutern und natürlich werde ich bald in den nächsten Einträgen ausführlich von meinem Alltag hier berichten.

Ich freue mich, wenn ihr ein bisschen Lust und Interesse für meine Beiträge habt.

Viel Spaß beim Lesen.

Eure Juli-Akka













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