Sonntag, 27. September 2015

Incredible India

Heute einfach mal ein paar wundervolle Impressionen dieses undurchsichtigen und spannenden Landes :



Heiß geliebte Papaya!


Sonnenuntergang um 18.00 Uhr


Mittagessen vom "banana leaf" natürlich ohne Besteck


Vishnu-Tempel in Mayiladuthurai


"Hausherrin" des Tempels


Naturgewalt vom Feisten doch der erfrischende Regen blieb aus






öffentliches Bad am Tempel


Reisfelder in Kiliyanur


fleißige Mädels, die immer für einen Spaß zu haben sind 


geschmückte Auto-Rikscha


Grüße nach Deutschland und in alle Welt ! 

Eure Juli-Akka

Donnerstag, 24. September 2015

Mayiladuthurai - "Ort, an dem der Pfau tanzt"

Heute möchte ich ein bisschen von meiner Aufgabe und meinem Umfeld hier berichten.

Ich wohne für die nächsten 6 Monate in Mayiladuthurai, einer Kleinstadt mit ca.
90 000 Einwohnern am Ufer des Kaveri-Flusses, ca. 22 km von der Küste entfernt.

Der palmenbestückte, ruhige Compound des TELC Home for Girls ( auf dem wir leben und arbeiten ) liegt direkt an der zentralen Hauptstraße Mayiladuthurais.
Eigentlich ein Widerspruch in sich: ruhig, aber direkt an der Hauptstraße. Das ist in Indien so gut wie unmöglich, da die Hupe fester Bestandteil der Straßenverkehrsordnung ist. Wer am lautesten und längsten hupt, der meint es ernst und fährt auf Biegen und Brechen einfach drauf los. Da stirbt man bei einer Busfahrt des öfteren auch mal tausend Tode. Aber der Compound ist sehr groß und weitläufig, sodass wir trotzdem fast ruhig schlafen können.


                                            Der Hinterhof und rechts die "Primary School"


  Der Besuchereingang


Der Hauptweg Richtung Straße


"coconut trees"


                                                        Blick aus dem Hauptgebäude

Aber zurück zum Compound: Wir leben hier zusammen mit momentan 115 Mädchen und ca.20         Frauen. Alle Mädchen haben eine Patenschaft nach Deutschland und dadurch die Möglichkeit, hier    zu leben, da sie oft viele Geschwister haben und aus arme Familien stammen (einige sind auch                  Waisen). 
Es ist wie in einer großen Familie. Eine Heimmutter hat die Oberaufsicht und alle anderen Frauen verschiedene administrative Aufgaben. Die Managerin des Home for Girls kommt regelmäßig und schaut nach dem Rechten, wobei sie allerdings gesundheitlich nicht in der Lage ist auf dem Compound zu wohnen.

Unser Alltag: 

Unser Tag startet um 7 Uhr, wenn die Sonne schon längst am Himmel lacht und es kaum noch auszuhalten ist vor Hitze.

Um halb 9, nachdem wir mit Hilfe eines großen rosa Eimers mit kaltem Wasser geduscht haben und uns das Frühstück schmecken lassen haben, versammeln wir uns mit allen Mädchen unter einem großen Mangobaum zum "morning prayer" auf Tamil. Wir versuchen fleißig mitzusingen, doch die Mädchen müssen immer noch ein bisschen lachen über unsere Aussprache.


   Der große Mangobaum

Dann machen wir uns auf den Weg zur "baby class", dem Kindergarten hier auf dem Compound. Wenn dann bis um halb 11 alle Kinder eingetrudelt sind, die nicht gerade Fieber haben oder auf einer Hochzeit sind, starten wir mit aktiven Mitmachlieder auf Tamil und Englisch, lernen neue Englische Vokabeln dazu (wir lernen dann immer gleichzeitig das Wort auf Tamil ), werden mit Bauklötzen kreativ, oder toben einfach nur auf dem großen Spielplatz des Compounds.


Spielparadies unter Bäumen
 
Zwischendurch gibt es leckeren Chai-Tee mit viel Zucker und um 1 Uhr dann "lunch". Vorher helfen wir den Kindern beim Essen (was mit der Hand und ohne Besteck nicht immer einfach ist), bevor die sich dann für 2 Stunden zum Mittagsschlaf auf Bast-Matten legen.
Um 3 Uhr geht es dann für alle meistens auf dem Tank von Papas Motorad auf nach Hause.

Wir haben nachmittags Zeit zum Waschen, Ausruhen, Tee trinken, in die Stadt gehen, oder zum quatschen.

Ab Oktober werden wir dann abends noch verschiedene Angebote, wie Flötenunterricht und Englischunterricht übernehmen, damit zu Weihnachten ein Stück vorgetragen werden kann.

Gegen halb 9 nach dem "dinner" machen wir dann noch ein bisschen Sport auf unserem Zimmer (was bei 31 Grad um dieses Zeit sehr schweißtreibend sein kann) oder schauen einen Film und werden schließlich vom Rauschen des Ventilators und dem Imam der benachbarten Moschee in den Schlaf gesummt. Die restlichen nächtlichen Geräusche konnten wir noch nicht 100%ig zuordnen.

 Ich hoffe ich konnte euch einen ersten Einblick in meinen Arbeitsalltag hier geben, der sich bald schon verändern wird, weil ich in einen anderen Kindergarten wechsle.



Der Blick aus unserem Zimmer auf die Dachterrasse


                                                           Der Blick von der Dachterrasse

So das soll es erst mal wieder gewesen sein.. Aber ab morgen haben die Mädchen Ferien und fahren zu ihren Familien, das heißt es wird ein ruhiges Wochenende für uns. Ich werde bestimmt noch den ein oder anderen Post schreiben!

Eure Juli-Akka

                                                       







Mittwoch, 23. September 2015

Indisches Chaos !

Wo soll ich bloß anfangen ?

Da ich ja nun schon 3 Wochen hier auf dem schönen Subkontinent Indien verbringen durfte und schon eine Menge Eindrücke und Erfahrungen gesammelt habe, ist es jetzt schwer zu entscheiden, wo man am besten anfängt.

Vielleicht erst einmal wie es zu dem Titel meines Blogs kam:

"Zwischen Selfie und Ochsenkarren"

Diese Aussage beschreibt nicht nur bildliche Eindrücke, die wir erleben durften, sondern reflektiert außerdem bereits den entwicklungspolitischen Hintergrund meines Freiwilligendienstes.

Angefangen beim Selfie mit Gleichaltrigen und einem Boom in der IT-Branche, hat Indien sich sehr "modernisiert", mit Blickrichtung auf die westliche Welt. Über mangelnde Hygiene, Trümmerfelder, Müllberge, Hocktoiletten und Lehmhütten, geht es jedoch stets Richtung Entwicklungsland.

Es ist schwer diese Diskrepanz sofort zu verstehen und zu hinterfragen, was Gründe, Ursachen und Folgen sind. Ich glaube selbst ich werde nach einem halben Jahr nicht wirklich dahinterkommen, doch natürlich stellt man Hypothesen auf und fürs erste kann ich sagen, dass ich glaube, Indien fehlt der richtige Entwicklungsprozess.

Es sieht aus als hätte so etwas hier nie stattgefunden. Große, neue Malls wurden gebaut und letztendlich findet man in der untersten Etage direkt am Eingang genau einen Laden. Die restlichen Räume stehen leer und werden von streuenden Hunden bewohnt. Diese Szenarien lassen darauf schließen, dass voller Euphorie gebaut und investiert wurde, um ja Europa hinterherzueifern, doch das Land eigentlich wirtschaftlich nicht über Konsequenzen nachgedacht hat.

Weiter geht es mit dem großen Wort PLASTIK. Viele Produkte bekommen eine attraktive, bunte Hülle aus Plastik, doch es ist keine Abhilfe für den mehr entstanden Müll geschaffen. Die Hügel werden einfach immer größer! Konsequenzenanalyse fehlgeschlagen! Hier hat keine durchdachte ENTWICKLUNG stattgefunden, sondern ein euphorisches Wetteifern mit der "modernen Welt", koste es was es wolle!

Das sind nur einige Beispiele, die ich persönlich bereits Tag für Tag erlebe und mir natürliche meine (subjektiven) Gedanken darüber mache.

Um noch einemal auf den Ochsenkarren zurückzukommen:

Er steht sinnbildlich für das Entwicklungsland Indien und die teilweise mittelalterlichen Zustände, die sich auf verschiedene Themenbereiche beziehen (später mehr dazu ). Das Bild des Ochsenkarren ging mir da nicht aus dem Kopf, da wir neulich tatsächlich einen gesehen haben, bei dem die vier Ochsenhörner mit lauter kleinen, bunten LED's geschmückt waren. Das sieht natürlich lustig aus und dient auch etwas der Beleuchtung im Verkehr, aber anders herum gesehen beinhaltet allein dieses Bild die Diskrepanz zwischen modernem und hinterwäldlerischem Indien.

Ich weiß dieser erste Post ist doch sehr kritisch und unpersönlich was meine Arbeit hier betrifft, aber mir war es wichtig den Titel zu erläutern und natürlich werde ich bald in den nächsten Einträgen ausführlich von meinem Alltag hier berichten.

Ich freue mich, wenn ihr ein bisschen Lust und Interesse für meine Beiträge habt.

Viel Spaß beim Lesen.

Eure Juli-Akka













Vanakam aus Indien !

Ich habe mich heute kurzfristig entschieden, doch noch einen Blog einzurichten, in dem ich über meine Zeit in Indien berichten möchte, da es einfach jeden Tag zu neuen tollen Begegnungen kommt und man sich einfach mitteilen MUSS !

Da ist ein Blog wohl die beste Möglichkeit ;)

Auch kamen immer wieder Anfragen nach Bildern, so dass ich jetzt alles hier hochladen werde, was am besten meine Erlebnisse in dieser fremden Welt verdeutlicht !

Ich hoffe ihr habt Lust meinem Blog aufmerksam zu folgen und auch gerne Kommentare dazu abzugeben, wobei ich natürlich gleichzeitig versuchen werde, so regelmäßig wie möglich zu berichten :)

Grüße ! Eure Juli-Akka

("Akka" heißt auf Tamil (große) Schwester und seit dem ersten Tag hier, sind wir "Akkas" für alle lieben Mädchen hier)